Einbürgerung

Tabellen und Diagramme


Unter Einbürgerung versteht man in Deutschland die Verleihung der deutschen Staatsangehörigkeit.

Seit 1980 wurden in Deutschland mehr als 4,7 Millionen Menschen eingebürgert.



ARCHIV (Text vor 2011):

1980-2010 wurden über 4,2 Millionen Menschen in Deutschland eingebürgert, d. h. sie erhielten die deutsche Staatsangehörigkeit. Darunter waren 2,3 Mio. Ausländer und 1,9 "statusdeutsche" Spätaussiedler aus Osteuropa.
Rechtlich sind nämlich zu unterscheiden:
- Deutsche mit deutscher Staatsangehörigkeit,
- Deutsche ohne deutsche Staatsangehörigkeit ("Statusdeutsche") und
- Ausländer.

Statusdeutsche sind "Flüchtlinge und Vertriebene deutscher Volkszugehörigkeit" (GG Art. 116). Nur sie hatten bis 1993 einen Rechtsanspruch auf Einbürgerung. Dies änderte sich 1994 durch die sogenannte "erleichterte Einbürgerung" mit einem Rechtsanspruch auf die deutsche Staatsangehörigkeit auch für diejenigen Ausländer, die bestimmte Voraussetzungen (§§ 85-86 Abs.1 AuslG) erfüllten.
Familienangehörige dieser Ausländer mit einem Anspruch auf Einbürgerung können im Rahmen der "erleichterten Einbürgerung" ebenfalls eingebürgert werden, haben aber keinen Anspruch darauf.

Durch Änderungen im Staatsangehörigkeitsgesetz ab 1. Jan. 2000 und 1. Jan. 2005 änderten sich die Bedingungen für einen Rechtsanspruch auf Einbürgerung für Ausländer, während Statusdeutsche seit August 1999 grundsätzlich nicht mehr eingebürgert werden, sondern kraft Gesetz die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen.

Die nach Deutschland einreisenden Aussiedler, die aus historischen Gründen bereits die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, wurden nicht mehr eingebürgert, sondern erhielten auf Antrag lediglich einen "Staatsangehörigkeitsausweis" und erscheinen daher weder in der Statistik der Ausländer noch in der der eingebürgerten Statusdeutschen. Erfahrungsgemäß lag der Anteil dieses Personenkreises - gemessen an der Gesamtzahl der eingebürgerten Statusdeutschen - unter 10%. Nähere Angaben liegen dazu nicht vor.

Was die Gesamtstatistik der Herkunftsländer betrifft, so wird diese seit dem Ende der 80er Jahre durch die hohe Zahl der Statusdeutschen dominiert und daher bezüglich der eingebürgerten Ausländer verzerrt. Während Anfang der 80er Jahre bei den Herkunftsländern noch Rumänien dominierte, waren es zuletzt die Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Der Anteil der Polen an den jährlichen Einbürgerungen blieb 1980-1999 mit etwa 20-25% ungefähr konstant. Seit dem Wegfall der Einbürgerungen von Statusdeutschen Mitte 1999 ergibt sich ein wesentlich anderes Bild der ursprünglichen Nationalitäten.


© Franz Josef Burghardt 2002-2017